Einen richtig guten Kompost anlegen

Kompost anlegen ist eine der wichtigsten Aufgaben im Garten, um einen perfekten Nährstoffkreislauf zu schaffen: Deine Pflanzen bekommen mit Kompost Dünger und werden nach der Ernte selber zu Kompost, der dann wiederum der nächsten Pflanzengeneration nutzt. Deshalb solltest du in deinem Garten unbedingt ein Fleckchen für Kompost reservieren – das spart nicht nur Geld, sondern ist auch richtig nachhaltig!

Inhaltsverzeichnis
In aller Kürze: Kompost anlegen
Kompostsysteme & der richtige Standort
Anleitung zum Kompost anlegen
Nach dem Kompost anlegen: Die Pflege
Verwendung von Kompost
Kompost anlegen auf dem Balkon
Probleme beim Kompost anlegen

In aller Kürze: Kompost anlegen

Du möchtest nicht lange fackeln, sondern am liebsten sofort mit dem Kompost anlegen beginnen? Dann schau doch mal in meine Tabelle, da habe ich dir sämtliche Schritte kurz und knackig zusammengefasst!

Kompost anlegen: Die Arbeitsschritte Gewusst wie Tipps und Tricks
# 1: passenden Standort finden und Kompostbehälter aufstellen gut erreichbar, windgeschützt, beschattet unbedingt direkt auf dem Erdboden anlegen
# 2: passendes Material zerkleinern und in den Komposter füllen Gartenabfälle, angewelkter Grasschnitt, Küchenabfälle, Stroh, Kleintiermist keine Essensreste, Fleisch oder Milchprodukte, keine Teile von kranken Pflanzen oder Unkräutern
# 3: Kompost in Schwung bringen und richtig pflegen 10 % fertigen Kompost oder Gartenerde untermischen, EM dazugeben Kompost Starter aus 10 l Wasser, 1 Würfel Hefe und 1 kg Zucker mischen und über den Komposthaufen gießen
# 4: Kompost umsetzen nach 3 bis 6 Wochen, so gelangen die äußeren Schichten nach innen wenn du deinen Kompost nicht umsetzt, dauert es nur länger bis er fertig ist. 😉
# 5: Kompost verwenden Mulch, Dünger, Aussaaterde Kompost je nach Reifestadium entsprechend verwenden

Du siehst: Das Kompost anlegen ist nicht besonders kompliziert. Und wenn dein Kompost fertig ist und du das schwarze Gold vor dir liegen hast, kannst du es als wunderbar nährstoffreiche Erde in deinen Beeten verwenden. Besonders Starkzehrer wie Tomaten freuen sich ganz besonders über Komposterde.

Apropos Tomaten: Isst du die auch so gerne wie ich und kannst gar nicht genug von den runden Dingern bekommen? Dann lad dir doch meinen Tomatenguide herunter! Da zeige ich dir, wie du ganz einfach und mit ein paar kleinen Kniffen zu einer üppigen Tomatenernte kommst.

Hier kannst du ihn herunterladen:

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Kompostsysteme & der richtige Standort

Jetzt geht es in die konkrete Planungsphase: Denn ja, auch zum Kompost anlegen braucht es ein paar Überlegungen vorab: Du willst schließlich den perfekten Platz zum Komposthaufen anlegen finden, und musst dich für das passsende Komposter Modell entscheiden.

Der richtige Komposter Standort

Da, wo du deinen Komposthaufen anlegen möchtest, musst du unbedingt ganz unkompliziert mit einer Schubkarre hinkommen. Außerdem sollte der Platz windgeschützt liegen und Schatten haben und es wäre vielleicht auch nicht verkehrt, wenn du deinen Kompost ein bisschen verstecken könntest? Denn so riiiiichtig dekorativ ist er ja nicht! 😉

Bäume und Sträucher eignen sich prima als Sicht- und Sonnenschutz in Kompostnähe. Wenn da, wo du den Komposthaufen planst, noch nichts wächst, kannst du auch einfach neu pflanzen.

Psst: Wie wäre es mit Beerensträuchern? Die bringen dir nicht nur Schatten, sondern auch eine leckere Ernte! 😉

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Kompost anlegen: Himbeeren als Sichtschutz

Ohne Beschattung würde dein Kompost während eines heißen Sommers schnell austrocknen und anschließend stellen die Bodenorganismen beleidigt ihre Arbeit ein. Es dauert dann viiel länger, bis dein Kompost endlich fertig ist.

Die Bodenorganismen, die für die Umwandlung von organischen Abfällen in nährstoffreiche Erde verantwortlich sind, solltest du auch sonst bei Laune halten: Sie möchten ihre Arbeit gerne immer am selben Ort verrichten und nicht umziehen müssen. Wenn der Komposthaufen seinen festen Platz hat, arbeiten sie effizienter und zügiger.

Mehr Informationen zu Bodenorganismen und wie du dein Bodenleben fördern kannst, findest du in diesem Video:

Außerdem solltest du direkt auf dem Erdboden den Kompost anlegen und zwar auf einem Untergrund, der wasserdurchlässig ist. So kann sich keine Staunässe bilden.

Kompostsysteme

Du hast einen schönen Kompostplatz gefunden? Prima, dann musst du nur noch den passenden Kompost Kasten finden! Es gibt verschiedene Kompostsysteme:

  • Holzkomposter bestehen meistens aus einfachen Holzbrettern und haben keine Abdeckung. Dadurch wird die Rotte nicht so heiß wie in einem verschlossenen Komposter und Gerüche können sich ungehindert ausbreiten. Du verwendest aber ein natürliches und nachhaltiges Material.
  • Du kannst auch im Schnellkomposter oder Thermokomposter Kompost anlegen. Das sind verschlossene Kunststoffbehälter. Wenn sie eine Entladeklappe haben, kannst du den fertigen Kompost ganz bequem herausnehmen. Sie sollten aber mindestens 200 Liter fassen, damit die Verrottung schnell und effektiv abläuft. Wenn du dich für einen Schnellkomposter entscheidest, achte auf einen Kunststoff, der UV-stabil und wetterfest ist.
  • Offene Komposthaufen sollten mindestens 1,20m breit, 80cm hoch und mehrere Meter lang sein. Beim Kompost schichten lässt du die Seiten schräg abfallen. Offene Haufen eignen sich vor allem für sehr große Gärten, in denen viel Material anfällt.

Anleitung zum Kompost anlegen

Zum Kompost anlegen brauchst du – ganz genau: Kompostgut! 😉 In Küche und Garten fallen viele organische Abfälle an.

Braune Materialien wie Stroh, Hackschnitzel, Laub oder Äste enthalten viel Kohlenstoff (C).

„Grüne“ Materialien wie Reste vom Gemüseschnibbeln, Grünschnitt, Brennnesseln, Kaffeesatz, Mist, Jauche und Grasschnitt enthalten viel Stickstoff (N).

Für eine optimale Rotte sollte das C/N-Verhältnis des Kompostguts etwa zwischen 15:1 bis 25:1 liegen. Einfacher gesagt: Kompost richtig anlegen bedeutet, immer mehr braune als grüne Materialien auf den Haufen zu geben. Wenn es möglich ist, füllst du braune und grüne Kompost Schichten außerdem immer abwechselnd ein.

Wenn du deine organischen Abfälle möglichst klein schneidest, können die Bodenorganismen besser arbeiten. Dafür eignet sich ein Häcksler hervorragend, aber auch eine einfache Gartenschere leistet schon gute Dienste!

Zu klein muss es aber gar nicht werden. Ein bisschen Luft darf ruhig durch deinen Kompost zirkulieren. Ansonsten können die Materialien anfangen zu schimmeln.

Kompost anlegen: Äste zum Kompostieren

Was darf in den Kompost?

Von Garten- und Küchenabfällen über Stroh, Mist, Federn, Pappe, Tee- oder Kaffeesatz: Die allermeisten organischen Rohstoffe sind auf dem Komposthaufen gut aufgehoben.

Auch Schalen von Eiern und Biozitrusfrüchten kannst du ganz problemlos kompostieren, wenn du sie in kleinen Stücken dazugibst und gut mit dem übrigen Kompost vermischst.

Die Verrottung von Laub, Rinden und Holz dauert länger, deshalb solltest du für diese Materialien besser einen eigenen Kompost anlegen.

Was darf nicht in den Kompost?

Gekochte Essensreste, Fleisch, Milchprodukte und Gebäck können Ratten anziehen und haben daher auf dem Komposthaufen nichts verloren.

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Abgesehen davon gibt es auch anderes kritisches Kompostgut:

  • Unkraut gehört nicht auf den Kompost: Bei der normalen „Haus-Kompostierung“ liegen die Komposthaufen meistens offen da und erhitzen sich deshalb nicht so stark, wie es nötig wäre, um Samen und Wurzelunkräuter unschädlich zu machen. Mit der Komposterde aus diesem Kompost würdest du Unkräutern den roten Teppich ausrollen und es wieder in deine Beete eintragen.
  • Teile von kranken Pflanzen dürfen aus demselben Grund nicht auf dem Komposthaufen landen. Für Unkräuter und kranke Pflanzen würde ich deshalb einen getrennten Kompost anlegen, dessen Erde ich nur unter Büschen und Bäumen, aber nicht auf meinen Beeten ausbringe.
  • Grasschnitt kann zwar grundsätzlich auf den Kompost, aber nur in dünnen Schichten. Außerdem sollte er bereits leicht angewelkt sein, damit sich nicht so leicht faulige Schichten bilden.
  • Hobelspäne und Sägemehl solltest du nur in kleinen Mengen kompostieren, damit die Drahtwürmer deine Beete nicht zu ihrem neuen Lieblingsaufenthaltsort erklären.

Kompost in Schwung bringen

Du kannst es kaum abwarten, bis nach dem Kompost anlegen aus deinen Gemüseabschnitten und Gartenabfällen wunderbare neue Erde entstanden ist? Dann habe ich hier ein paar Tricks für dich, wie du deinen Kompost auf Trab bringst:

  • Damit die Bodenorganismen so richtig durchstarten können, mischst du ungefähr zehn Prozent tonhaltige Gartenerde oder fertigen Kompost unter die Abfälle.
  • Du kannst Effektive Mikroorganismen (EM) nutzen, die du mit Wasser vermischst und auf deinen Kompost gießt. Mit ihrer Hilfe kompostieren deine Abfälle nicht nur wesentlich schneller, EM-Kompost ist auch nährstoffreicher und fault nicht so schnell wie herkömmlicher Kompost.
  • Alternativ dazu kannst du dir einen Kompost Starter aus 10 l Wasser, 1 Würfel Hefe und 1 kg Zucker mischen und über den Komposthaufen gießen. Diese Aufbaunahrung lieben die Bodenorganismen!

In meinem „Gemüsegarten starten“-Onlinekurs zeige ich dir übrigens nicht nur noch mehr Tipps und Tricks zum Kompost anlegen, sondern du lernst auch, wie du dich ohne viel Mühe ein Stück weit selbst versorgen kannst. Supermarkt war gestern – wir bauen unser Obst und Gemüse jetzt selber an! 🙂

Wann ist der Kompost fertig und wann bringe ich ihn aus?

Wann dein Kompost fertig ist, hängt von verschiedenen Dingen ab: Je nachdem wie fleißig du beim Kompost umsetzen bist, welches organische Material in deinem Komposter verrotten soll und welche Jahreszeit gerade ist, dauert das Kompostieren einige Wochen oder viele Monate.

Dein Kompost ist fertig, wenn er nach Waldboden riecht und keine großen Stücke mehr zu sehen sind. Einzelne unverrottete Teile kannst du mit einem Kompostsieb heraussieben und zurück auf den Haufen werfen.

Die beste Zeit, um Kompost auszubringen, ist das Frühjahr. Dann packst du eine 1 bis 2 cm dicke Schicht auf deine Beete und arbeitest sie leicht ein. Fertigen Kompost, den du nicht gleich verwendest, lagerst du abgedeckt, damit der Regen keine Nährstoffe auswäscht.

Im Sommer ist der Kompost ein wunderbarer Dünger für starkzehrende Pflanzen wie Tomaten oder Kohl.

Apropos Tomaten: Hast du dir schon dir meinen Tomatenguide heruntergeladen? 😉

Wenn du Kompost im Herbst ausbringen möchtest, solltest du das nur tun, solange der Boden noch warm ist und ihn mit einer Mulchdecke schützen.

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Nach dem Kompost anlegen: Die Pflege

Auch wenn dich dein Komposthaufen bei der Arbeit eigentlich nicht braucht, gibt es paar Faktoren, die für eine zügige Verrottung wichtig sind und auf die du achten solltest.

  • Temperatur
    In einem geschlossenen Komposter erreichst du höhere Temperaturen als in einem offenen Komposter, das heißt, die Verrottung geht entweder schneller oder dauert etwas länger, je nachdem.
  • Feuchtigkeit
    Zu wenig Feuchtigkeit lässt die Bodenorganismen vertrocknen und verzögert die Verrottung. Ist der Kompost zu nass, kommt nicht mehr genug Luft ins Innere und er fault. Woher also wissen, wie viel Wasser gut ist? Mein Tipp: Wenn sich das Innere des Komposthaufens wie ein ausgedrückter Schwamm anfühlt, ist alles genau richtig!
  • Sauerstoff
    Beim Kompost anlegen solltest du darauf achten, dass Schichten aus Grasschnitt oder Tonerde nicht zu dick geraten. Sonst gerät nämlich kein Sauerstoff mehr ins Innere des Haufens und die für die Kompostierung wichtigen Bakterien sterben.
Kompost anlegen: Gemüseabfälle und Eierschalen

Verwendung von Kompost

Wenn schon ein wenig Zeit seit dem Kompost anlegen vergangen ist, gibt es mehrere Kompost-Reifestadien, die du jeweils auf unterschiedliche Weise verwenden kannst.

  • Reifestadium 1: Mulch
    Die Temperatur des Komposts ist deutlich abgefallen, er riecht neutral, aber es sind noch gröbere Stückchen zu erkennen. Dieser Kompost eignet sich perfekt zum Mulchen.
  • Reifestadium 2: Kompost Dünger
    Die Temperatur des Komposts ist deutlich abgefallen und es sind nicht mehr viele gröbere Stückchen zu erkennen. Der Geruch erinnert an Walderde. Jetzt kannst du ein paar Schaufeln Kompost als Kopfdüngung für Starkzehrer wie Tomaten und Gurken verwenden.
  • Reifestadium 3: Aussaaterde
    Der Kompost riecht angenehm nach Walderde und es sind keine größeren Stücke mehr zu sehen. In diese Erde kannst du probemlos säen und pflanzen.

Kompost anlegen auf dem Balkon

Du gärtnerst auf dem Balkon und hast keinen Platz für Kompost? Kein Problem! In diesem Fall kannst du deine Gemüseabfälle wunderbar in einer Wurmkiste kompostieren. Die ist nicht nur geruchsneutral, sondern auch super effektiv.

Wurmkisten kannst du entweder selber bauen oder fertig kaufen. Die zukünftigen Bewohner (Rote Mistwürmer) gibt es online.

Eine andere Möglichkeit ist ein Bokashi Eimer , in dem du deine Gemüseabfälle fermentierst und in nährstoffreiche Erde verwandelst.

Probleme beim Kompost anlegen

Nicht immer läuft beim Kompost anlegen alles problemlos. Deshalb habe ich dir hier die häufigsten Probleme zusammengetragen – natürlich mitsamt passenden Lösungen:

Problem #1: Mein Kompost stinkt!
Wenn dein Komposthaufen stinkt, fault er, statt zu verrotten.

► In diesem Fall öffnest du den Haufen und kontrollierst, ob der Boden darunter wasserdurchlässig ist. Dann ist Kompost umschichten angesagt! Dabei mischst du trockenes Material unter. Falls dein Komposter eine Abdeckung hat: Ist sie dicht?

Problem #2: Mein Kompost schimmelt!
Schimmel ist ein Zeichen dafür, dass der Kompost zu trocken ist.

► Komposthaufen umsetzen und etwas reifen Kompost untermischen. Das aktiviert ihn neu. Dann gönnst du dem Kompost ein paar Kannen Wasser. In der folgenden Zeit kontrollierst du deinen Kompost regelmäßig auf ausreichende Feuchtigkeit und gießt ihn, falls er zu trocken ist.

Problem #3: Mein Kompost wird einfach nicht fertig!

► Wenn dir alles viiiel zu langsam geht, kannst du alle drei bis vier Wochen deinen Kompost umsetzen. Dadurch kommt Sauerstoff hinein und aktiviert die Bodenorganismen, die dann so richtig Vollgas geben können. 😉

Du wirst sehen, mit den richtigen Tipps und Tricks ist das Kompost anlegen gar nicht schwer. Dein Gemüse wird in dem „schwarzen Gold“ ganz bestimmt prächtig wachsen und dir eine dicke Ernte bescheren. Darum nichts wie los, such gleich mal nach einem schönen Platz für deinen zukünftigen Komposter! 🙂

Außer Kompost anlegen interessieren dich noch ganz viele andere Gartenthemen? Dann lies gerne hier weiter:

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Was hast du für Tipps zum Kompost anlegen? Ich bin gespannt auf deine Erfahrungen!

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